Sonntag, Sonnenschein und wie immer keine Lust, den halben Vormittag am Herd zu verbringen.
"Sag, wo wir hinwollen", ist dann immer die Antwort vom Göttergatten, dann ist er nämlich nicht schuld, wenn es nicht schön war. Aber meistens sind die Ziele, die ich aussuche doch recht schön und machen Spaß.
Sonntag wollte ich nach Stade in den Schwedenspeicher, insbesondere die Leonardo da Vinci-Ausstellung besichtigen. Diese Ausstellung der Uni Bielefeld tourt seit 15 Jahren durch Deutschland mit verschiedenen Werkstücken, die Studenten anhand von Zeichnungen da Vincis fertigen.
Leider ist das Fotografieren - warum auch immer - in der Ausstellung nicht erlaubt, es hätte sicher ein paar hübsche Aufnahmen gegeben, wie der GöGa an Rädchen dreht und Wasser schöpft.
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In der Ausstellung ist Fotografieren verboten, von oben durch die Decke knipsen war nichts gesagt worden. |
Im restlichen Museum des Schwedenspeichers ist Fotografieren erlaubt. Die Stücke scheinen auf den ersten Blick wenig spektakulär wie in den meisten kleineren Museen, das Haus ist aber schon von außen eine mittelalterliche Rarität, erbaut von den Schweden als Proviantspeicher während der Besetzung der Stadt im 30-jährigen Krieg. Die präsentierten Stücke wurden im Schlick des alten Stadthafens gefunden, der niemals ausgebaggert wurde und so mehr als 1.000 Exponate frei gab.
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Haupteingang |
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.. und unten fließt die Schwinge |
Im Museum wird die Frühgeschichte des Stader Stadtgebietes erzählt, die Zugehörigkeit zur Hanse und die Stadtgeschichte bis in die Neuzeit. Man fährt mit dem Fahrstuhl bis in den zweiten Stock und arbeitet sich durch die Zeit nach unten durch. Besonders bemerkenswert sind die 3000 Jahre alten Bronzeräder, die es sogar zu einem eigenen Wikipedia-Eintrag gebracht haben.
Die Vorgeschichte im obersten Stockwerk erzählt außerdem über die Wanderschaft der damals ansässigen Sachsen über die Kanal bis nach Großbritannien. Sie erzählt anschaulich multimedial aufbereitet über das Leben damals.
Ebenso wird in der ersten Etage die Geschichte der Hanse erzählt, mit kleinen Inseln verziert mit großartige Zeichnungen im Stil des Grüffelo-Monsters aus dem Kinderbuch. Leider wird nirgendwo der Zeichner erwähnt, sollte man vielleicht noch mal raus finden.
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Referenzgewicht, Stein gefüllt mit Eisen |
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Anschauliche Darstellung von Handelswaren |
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Warum in der Politik so viele Leute mitreden. |
Im Erdgeschoss neben der Kasse steht das große Modell der mittelalterlichen Innenstadt und man kann auf den Bildschirmen einen kurzen Überblick von den ersten durchziehenden Rentierherden bis heute erfahren.
Die da Vinci-Ausstellung, wegen der ich unbedingt ins den Schwedenspeicher wollte, war nett, aber weit weniger interessant als die erste vor 15 Jahren, die unser Julian zusammen mit Oma in Berlin besucht hatte.
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