Was vom Kinde übrig bleibt

(Der Titel ist mir im Kopf herum gegangen. In Anlehnung an ein Buch und einen Film "Was vom Tage übrig blieb". Da geht es eigentlich um etwas ganz anderes: um verpasste Chancen)

"Nimmst Du was von Deinen Stofftieren mit? Nein? Nicht mal die Raupi?"
"Und Deine Bilder? Nichts davon?"

Außer ein "Ooohhh, Mutti!" und ein Augenrollen von oben herab habe ich keine vernünftige Antwort auf die Fragen bekommen. 

Nun ist der weg, der Kleine. Am Montag ausgezogen in eine neues Leben, knappe 180 Kilometer weg von Zuhause in Richtung Süden nach Braunschweig. In eine nette Studentenbude mit der Küchenzeile und Duschbad. Die Lücken in meinem Geschirrschrank zeigen, dass er seine Lieblingskakaobecher und die mühsam ergessenen Sammel-Coca-Cola-Gläser von McDonalds eingepackt hat.


Gestern haben wir ihm sein Bett und seinen großen Koffer im Transporter hinterhergefahren. Seine Kakaodose habe ich ihm noch mitgenommen, aber Raupi habe ich nicht in den Koffer geschmuggelt. Im strömenden Regen fuhren wir über die Landstraße, so gar nicht passend zur allgemeinen heiteren Aufbruchsstimmung.
Im Zimmer vom Kleinen stehen noch die Reste - das Fernrohr für die Sternenguckerei, der alte PC und noch ein paar Klamotten, die eigentlich längst zu klein sind.






Und heute abend hat er sich gemeldet, völlig begeistert von der Auftaktveranstaltung seiner Fakultät und er sei jetzt offiziell Braunschweiger.  Und er habe immer noch Panik, seinen Wohnungsschlüssel zu vergessen. 

Übrigens gab es heute mal wieder Leber bei uns. So ganz ohne naserümpfendes Kind. ;o)

 

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