"Gute Butter"

...oder wieviele Marken braucht der Mensch.

In einem Frageforum fand ich letztens den Post einer jungen Frau, die für ihr Backrezept "gute Butter" suchte.
Gute Butter war für meine Mutter die in Silberfolie verpackte Sauerrahmbutter mit dem Bundesadler, die in weißes Cellophanpapier verpackte Molkerei-(Süßrahm-)butter oder Margarine kam uns nicht ins Haus. Wir hatten damals in den 70ern auch ausreichend Geld um nicht zu Weihnachten die Interventionsbutter vom Butterberg kaufen zu müssen, das machten nur arme Leute.
Heute ist die Frage nach der guten Butter eine sehr schwierige geworden. Wo liegt sie im EDEKA-Regal? 
Rechts - links - oben - unten? Bei einem Kühlregal von einem Meter Länge und 5 Etagen kann man schon mal auf der Butter ausrutschen und ins Schleudern kommen. Die Liste der Buttersorten ist lang und sie unterscheiden sich nur wenig im Geschmack und Inhaltstoffen, lediglich die Preisskala ist je nach Verpackungsart nach oben offen. Allerdings nicht für den Milchbauern, der für seine Milch immer den gleichen Preis bekommt, egal was die Molkerei und deren Verpackungskünstler daraus zaubern. 

Übrigens - Fürs Backen habe ich der jungen Frau eine Sonnenblumenmargarine empfohlen

Kommentare

  1. Das denke ich mir auch oft, wenn ich vor dem Butteregal stehe. Braucht es das?

    Intuitiv: immer noch nein.
    Allerdings könnten andere das gleiche sagen, wenn sie vor dem Regal mit Superheldencomics stehen: braucht es da so viel? Da gibt es Leute, die sehen gar keinen Unterschied zwischen Heften von Marvel und von DC!

    Vielleich thinkt der Vergleich: bei den Heften gibt (oder gab) es tatsächlich Unterschiede, bei der Butter vielleicht nicht. Bei Schokoladen braucht es jedenfalls viel Auswahl.

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  2. Als "hinkenden" Vergleich könnte man dann auch PKWs heranziehen. Haben ja alle 4 Räder und einen Auspuff. Und auch hier werden uns nicht von der Zweckmäßigkeit, sondern vom Marketing die beklopptesten Modelle untergejubelt - Man bedenke nur die SUVs, SUV-Coupés, MPVs und andere für den Großteil der Fahrer nutzlosen Autos. Da spielt eben die ganz große Emotion mit.
    Ich wollte aber mal mit dem Beispiel Butter die Auswirkungen der Lebensmittel"Industrie" zeigen.

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