Brot Art - oder wie Harry Brot verkauft.......

Anfang Februar schrieb Peer Schader in seinem Supermarktblog über gutes und schlechtes Design in Bezug auf Warenverpackungen. Dass der gemeine Käufer aber rigoros über jedes Design hinwegsehen sollte, zeigt das Beispiel von BrotArt, einer neuen Produktlinie der Firma Harry. Es handelt sich um verschiedene Brotsorten, die in Supermärkten mit Backshop vorgebacken angeliefert, fertig gebacken und in mitgelieferte Frischetüten verpackt werden. Anschließend warten die Brote in eigens aufgestellten Korbregalen auf Kundschaft.

BrotArt gibt es bei EDEKA, Rewe und Famila, und die edle Verpackung in Schwarz-Rot-Gold suggeriert ein edles Brot in der Tradition der alten Bäcker, beim Weizenspitz wird sogar vom "Unikat" geschrieben. Wenn man aber auf die Zutatenliste sieht, wendet man sich mit Grausen - es handelt sich um stinkordinäre Massenware, die versucht auf den derzeit rasenden Zug der Individualität aufzuspringen.


Zu kurz gesprungen, liebe Harry-Leute. Euer "Roggenbäcker" dürfte sich nicht einmal Roggenbrot nennen, da die Roggenanteil unter 90% liegt, sogar nur bei mickrigen 58%. In einigen Produkten ist Invertzuckersirup enthalten, in den Brötchen Diacetylweinsäureglyceride (E472e) zur besseren Teigbereitung. Wir alle essen ja schon Euer Brot, es gibt ja fast nichts anderes in den Supermarkt- und Discounterregalen. Und wir essen es gern, es gibt reichlich Auswahl, für jeden etwas.
Aber bitte redet uns nicht ein, dass Ihr plötzlich ein Eckchen in der Fabrik habt, in der ein traditioneller Bäckergeselle liebevoll per Hand das beste Produkt für seine Kunden bereitet.


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