Eine gute Gelegenheit mal nachzuforschen, wie es unserem niedersächsischen Kultusminister so geht. Noch immer sind die Zeitungen voll mit den Plagiatsvorwürfen gegen seine Dissertation. Schade eigentlich. Althusmann ist der seit langem der erste Minister, der was von seinem Job verstehen sollte als studierter Pädagoge und Betriebswirt. War Zeitsoldat und ist jung genug selbst Kinder im schulfähigen Alter zu haben.
Und so wäre es gut gewesen endlich einmal Ruhe in die Schullandschaft zu bringen und sich in der KMK mit den Ministerkollegen der anderen Bundesländer auf mehr gemeinsame Standards zu einigen. Tatsächlich hatten wir in den letzten 2 Jahren eine Änderung nach der anderen, kaum ein Monat verging, in dem Lehrer, Eltern und Kommunalpolitiker nicht mit neuen Vorschriften und Möglichkeiten bombardiert wurden. Selbst als in der Schulpolitik rührige Mutter (immerhin seit 16 Jahren) bekomme ich nicht immer alles mit.
In diesem Schuljahr werden wir uns mit den Lehrern der BBS zusammen zum restlichen Umbau der Berufsbildenden Schulen zu sogenannten Kompetenzzentren durchwurschteln. Das Prinzip der Kompetenzzentren ist aus einem 5-jährigen Schulversuch entstanden, der schon 2003 startete. Kernpunkt ist, dass die Schulen in ihrer Verwaltung wie Unternehmen agieren sollen und Lehrer zu Managern werden. Das scheitert schon daran, dass eine Schule nun mal kein Wirtschaftsunternehmen ist und so auch keine Erträge erwirtschaften kann und mit den zugewiesenen Haushaltsmitteln aus dem großen Steuertopf arbeiten muss.
Vieles, was den Schulleitern Erleichterung in der Arbeit bringen sollte wurde getrichen, so der Posten des EDV-Leiters oder des Controllers. Dafür darf der Landkreis neue Büros und Aufbewahrungsräume für Personalakten anbauen, denn der Landkreis ist für den Bau und die Ausstattung der Schulen zuständig.
Die Haushaltsmittel waren zu Beginn der Sommerferien lediglich bis zum Oktober zugewiesen. So habe ich das auch vor 35 Jahren bei der Bundeswehr gelernt. Erst einmal nur 80% zuweisen, könnte ja sein, dass die Dienststelle damit klar kommt. Dann bis November weiterwurschteln, die restlichen Haushaltsmittel werden dann zugewiesen und von den Dienststellen bis zum Ende des Haushaltsjahres verpulvert. Jeder eingesparte Cent wird nämlich im nächsten Haushaltsjahr weniger zugewiesen. Das ist das "Grundprinzip" den Haushaltsrechts.
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