Industriemuseum - Kunst in und am Bau

Klein und unscheinbar aus der Ferne wirken die Mosaiken
Neben der ständigen Ausstellung der Brennabor-Produkte kann man am und im Industriemuseum auch die Werke zweier verstorbener Künstler besichtigen.

Emil Spiess wurde in Litauen geboren und kam als 20-jähriger junger Mann in die DDR, um in Dresden zu studieren. An der Kunsthochschule lernte er seine Frau Monika kennen und die Familie lebte in Klein Kreutz, einem Ortsteil von Brandenburg, wo seine Frau auch heute noch nach seinem Tode im Jahr 2009 lebt. 

Überwältigend, wenn man direkt davor steht

Die Mosaiken sind über 2 Meter hoch. 
In der DDR war es üblich, dass Wohnungen für die Werktätigen immer auch eine künstlerische Komponente enthalten sollten, es wurde bereits beim Bau eine gewisse Summe als Investition in Kunst vorgesehen. Spiess hatte für die Wobra in Brandenburg ein 14 mal 10 Meter großes Wandmosaik mit dem Namen "Die alte und die neue Stadt" geschaffen, mit der zentralen Figur einer rothaarigen Frau inmitten grau-brauner Tristesse. 

Die Stele vor dem Museum,
freundlicherweise von Frau Hündeck aus
dem Museum zugesandt
2009 - kurz nach dem Tod von Spiess - wurde der gesamte Wohnblock in Plattenbauweise wie tausende andere in Brandenburg abgerissen, das Wandgemälde jedoch gerettet. Sieben lange Jahre wanderte es von einem Aufbewahrungsort zum anderen bis es einen neuen Platz an der Außenwand des Industriemuseum bekam. Bericht hier

Details der rothaarigen Frau mit der roten Blume



"Der den Himmel trägt"
Der zweite, auch nur wenigen Menschen außerhalb von Brandenburg und Berlin bekannte Künstler ist Alexey Griegoriew (1943 - 2002), der sein Wissen der griechischen Mythologie in Eisen und Stein umsetzte. Viel bekannt ist nicht über ihn, lediglich die Zusammenfassung eines Künstlergesprächs aus dem Jahr 1995 in einer bekannten Berliner Galerie findet sich über ihn im Internet, nicht einmal ein kurzer Wikipedia-Artikel. Lediglich wird erwähnt, dass zwei seiner Statuen vor der berühmten Tretjakow-Galerie in Moskau stehen. 
Leider laufen die Menschen am Ende ihrer Führung durch das Stahlwerk schnell an Griegoriews Werken vorbei. Seine kleinere Werke wirken etwas verloren in der großen Halle. 





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