Verspätet

Mal wieder der "Wert der Dinge"...


Das Frühjahr mit seinen Eisheiligen ist vorbei. Mit den ersten warmen Tagen schielt schon der Sommer um die Ecke. 

Im März aber, bevor im Frühling die Brut- und Setzzeit beginnt und Hunde wieder an die Leine gehören, treffen sich in unserem Ort und in unserem Landkreis Schüler aus den Grundschulen mit Vertretern der Jägerschaft um im Wald "Klar Schiff" zu machen und den Müll weg zu schaffen, den verantwortungslose Erwachsene hinterlassen haben. So auch vor vielen Jahren unsere Kinder.


Samstag Abend - Feierabend. 

Ich komme mit dem Auto auf den Hof gefahren, die Männer (ein ganzer und zwei halbe) sind hinten im Garten. Ich steige aus, will nach hinten gehen um sie zu begrüßen. Ziehe noch die Büro-Pumps aus, bleibe neben dem Gartentisch stehen. "He, Jungs - was ist das denn?" Etwas Weißes liegt auf dem Tisch, leere Augenhöhlen, ein Reißzahn - ein Totenschädel. 

Mein Großer kommt freudestrahlend auf mich zu: "Den habe ich heute im Wald gefunden. Arne sagt, das war mal ein Fuchs. Findest Du den gar nicht gruselig?" "Nein, finde ich nicht, eher interessant" sage ich zu meinem sichtlich enttäuschten Großen. Der hatte mit einem "IIIIHH, schmeiß´das weg!" gerechnet. Und er hatte sich schon eine kleine Ansprache ausgedacht, mit der er mich überreden wollte, das Ding behalten zu dürfen.  Allerdings brauchte er seine Überredungskünste nicht anzuwenden. Ich habe ihm sofort einen Ehrenplatz für seinen tollen Fund versprochen.

Und so liegt seit "ewigen" Zeiten in unserer Mitbringsel-Trophäen-Vitrine zwischen geschnitzten Skarabäen aus Ägypten, Euro-Sonder-Münzen und Porzellanfiguren auch dieser Schädel von einem kleinen Fuchs.




 


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